Die Himmelsleiter

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„Frau Maus mein Kopf tut so weh!“
Illustration Britta Kuckelkorn

 

Der Herr Bär lag krank im Bett. Er hatte so sehr Kopfweh, dass er nicht schlafen konnte. Die Frau Maus hatte ihm schon einen kühlen Lappen auf die Stirn gelegt und sie hatte ihm einen großen Becher mit warmer Milch mit Honig gekocht, aber es half nichts, der Herr Bär konnte nicht schlafen. „Frau Maus, erzählst Du mir eine Geschichte?“ jammerte der Herr Bär. Die Frau Maus setzte sich ans Bett vom Herrn Bären und fing an zu erzählen:

„Es war einmal, vor langer Zeit, da dachte sich der Mond im Himmel: „Heute Nacht  feiere ich ein Fest, das wird so groß und prächtig, dass es niemals jemand vergessen wird!“

Er lud alle Himmelsbewohner dazu ein: die Sterne, die Kometen, die Wolken, den Wind und sogar die Sonne.“

Als es Nacht wurde, begann das Fest. Der Mond hatte für alles gesorgt, es gab reichlich zu trinken und zu essen und die Himmelsmusiker spielten so schön wie nie zuvor. Alle tanzten und feierten und sogar die Sonne wippte fröhlich im Takt.“

„Frau Maus, die Sonne muss doch aber sehr müde gewesen sein vom vielen scheinen tagsüber oder?“, fragte der Herr Bär.

Die Frau Maus nickte:“ Ja Herr Bär, die Sonne war sehr müde von Ihrem anstrengenden Tagewerk und hatte kaum noch Kraft. Aber die Musik war so schön, dass es sie mitriss.

Ein Stern wirbelte besonders fröhlich zur Musik herum und kam dabei versehentlich zu nahe an den Horizont. Er strauchelte und fiel über dessen Kante hinunter zur Erde. Das sah ein anderer Stern und wollte ihm zur Hilfe eilen. Er reckte seine Hand nach dem fallenden Bruder doch auch er verlor den Halt und purzelte über die Himmelskante. Die beiden Sterne fielen und fielen, immer tiefer und tiefer und landeten schließlich auf der Erde in einem dunklen Wald.“

„Oh nein,“ rief der Herr Bär erschrocken, „aber irgend jemand muss Ihnen helfen!“

„Ja Herr Bär, ganz richtig,“ sagte die Frau Maus. „Denn wenn der nächste Tag anbricht und die Sterne nicht in Ihren Himmelsbetten liegen, dann wird ihr Licht für immer erlöschen. Da saßen nun unsere zwei Sterne hielten sich an den Händen und hatten schreckliche Angst.

Indes beriet man im Himmel, wie man den beiden Tollpatschen helfen könnte. Die Wolken fragten den starken Wind, ob er die Sterne wieder hinaufpusten könne. Doch der Wind schüttelte den Kopf: „Nein, so stark bin ich leider nicht.“

Der Herr Bär sah die Frau Maus gespannt an: „Was passierte dann?“

Die Frau Maus machte ein sehr wissendes Gesicht und erzählte weiter: „Da hatte die Sonne eine Idee: „Lieber Bruder Mond, meine Strahlen reichen bis zur Erde hinab und ich denke ich könnte eine Leiter bauen, damit die Sterne hinaufsteigen können.“
Doch der Mond schüttelte nur betrübt den Kopf: „Meine liebe Schwester Sonne, das geht leider nicht. Du hast in der Nacht zu wenig Kraft und dein Licht ist deshalb zu schwach um die Erde zu erreichen. Wenn wir aber auf den nächsten Tag warten, erlöschen meine kleinen Sterne für immer.“
„Nun mein lieber Bruder,“ sagte die Sonne, “ dann musst Du diese Aufgabe übernehmen.“

Aber es war Halbmond und so sehr sich der Mond auch anstrengte, seine Kraft reichte nicht, um eine Leiter zu bauen. Da mussten alle Sterne im Himmel schrecklich weinen, weil Sie dachten, Ihre Sternengeschwister seien für immer verloren.“

Der Herr Bär sah die Frau Maus erschrocken an. Die lächelte aufmunternd und erzählte weiter:
„Keine Angst Herr Bär hör zu wie es weiter geht. Ein ganz kleiner Stern weinte nämlich nicht sondern saß ganz still in der Ecke und sah den anderen zu. Plötzlich sprang er auf und rief: „Ich hab eine Lösung!“

Gespannt drehten sich alle zu dem kleinen Stern um und sahen ihn erwartungsvoll an. „Liebe Sonne, wenn Du und meine größten Brüder- und Schwestersterne unserem Mond Euer Licht schenkt, dann hat er genug Kraft um die Erde zu erreichen.“

Das war eine gute Idee, und sofort begannen die Sonne und die größten und hellsten Sterne den Mond anzustrahlen, und der Mond leuchtet so hell wie nie zuvor. Auch die kleineren Sterne halfen nun mit und schließlich war der Mond so hell geworden, dass seine Strahlen bis auf die Erde, und hinein in den tiefen dunklen Wald reichten, in dem unsere zwei verlorenen Sterne saßen.

Als die zwei Sterne die Himmelsleiter aus Mondstrahlen sahen, kletterten sie so schnell sie konnten hinauf, immer weiter, bis sie wieder im Himmel angekommen waren.

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„Hurra, Ihr seid wieder da!“
Illustration Britta Kuckelkorn

 

Dort gab es ein großes Hallo! Und alle freuten sich riesig, die zwei Sterne wieder in ihrer Mitte zu haben. Glücklich feierten sie nun ihr Fest weiter und die Musik erklang bis in die tiefe Nacht hinein.

Die Sonne aber hatte dem Mond ihr letztes bisschen Kraft geschenkt und war nun so müde, dass sie sich schon ins Bett gelegt hatte und tief und fest eingeschlafen war.

Und so passierte etwas, was noch nie seit Menschengedenken passiert war. Als der Tag anbrach, ging keine Sonne auf, denn die lag immer noch in Ihrem Bett und hatte verschlafen!“

Die Frau Maus hatte fertig erzählt und schaute auf. Da sah sie, dass der Herr Bär schon friedlich eingeschlummert war. Sie deckte ihn mit seiner kuscheligen Decke zu, gab ihm einen Kuss auf die Stirn und schlich ganz vorsichtig aus dem Zimmer, damit der Herr Bär sich richtig gesund schlafen konnte.

 

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Wo kommt der Honig her?

Eines Tages, als der Herr Bär mal wieder  klebrigen gelben Honig aus seinem Topf schleckte, geriet er ins Grübeln …

„Du, Frau Maus, wo kommt denn eigentlich der Honig her?“, fragte er die kleine Frau Maus, die gerade hin und her flitzte und ihrem roten Ball hinterherjagt.

„Von den Bienen, Herr Bär!“, rief sie und war schon wieder weg, dem Ball hinterher. „Von den Bienen?“, grübelte der Bär und kratzte sich am Kopf.

Er erinnerte sich daran, dass er schon mit seinem Papa im Wald war, um Honig aus einem Bienenstock zu holen. Doch, wo hatten die Bienen denn eigentlich den Honig her?

„Du, Frau Maus, wo haben denn die Bienen den Honig her?“, rief er der Frau Maus hinterher.

„Von den Blumen!“, rief sie im Vorbeihuschen, während sie den Ball mit der Nasenspitze vor sich herschob. Da wundert sich der Herr Bär aber doch ziemlich – denn eins wusste er ganz genau – Blumen schmecken nicht!  Das hatte er schon einige Male ausprobiert. Oder waren es immer die falschen Blumen gewesen?

„Frau Maus!“, rief der Bär, „Halt mal an Du!“ „Was ist denn Herr Bär“, die Maus hüpfte um den Bären rum den roten Ball vor sich her. „Frau Maus, ich weiß genau: Blumen schmecken überhaupt gar nicht nach Honig!“ der Bär sah sehr ernst aus „Blumen schmecken nach, nach, … nach Teebeuteln.“

Die Maus hielt inne, legte den Kopf schief und sah den Bären fragend an: „Herr Bär, sag mal: Wieso isst du Teebeutel?“
„Och, naja, ich hatte so Hunger und ähm aber das ist nun egal, „stotterte der Bär und wurde sogar ein wenig rot,“ ich will jetzt wissen, wo der Honig herkommt.“

„Also“, erklärte die Frau Maus, die schon ziemlich grinsen musste, weil der Herr Bär so verlegen war, “ die Bienen fliegen zu den Blumen. Dort holen sie den Nektar ab, das ist der süße Saft, den die Blumen in Ihrer Blüte produzieren. Die Bienen besuchen ganz, ganz viele Blumen dafür, denn in jedem Blütenkelch ist nur ein winziger Tropfen Nektar. Dabei sammeln sie nebenbei den Blütenstaub vom Stempel der Blüte an Ihren Beinchen. Das ist das gelbe Zeugs aus den Blumen, das manchmal in der Nase kitzelt.“

Honigbiene

„Das kenn ich“, rief der Herr Bär, der aufmerksam zugehört hat, „Die fleißigen Bienen haben an Ihren Beinchen kleine gelbe Blütenpollenstrümpfe an!“
„Genau, und damit bestäuben die Bienen nebenbei die Blumen, damit diese Samen für neue Blumen kriegen können.“, erzählt die Frau Maus weiter.
„Eine Hand wäscht die andere“, nickt der Herr Bär.

Die Frau Maus lachte: „So ist es! Wenn die Bienen genug Nektar gesammelt haben, bringen sie  ihn Heim in Ihren Bienenstock. Auf dem Weg tragen sie den Nektar in Ihrem Honigmagen herum, Biene haben ja keine Hände. Im Honigmagen wird aus dem Nektar der Honig. Im Bienenstock angekommen füllen die Binen den Honig in die sechseckigen Waben aus Wachs, machen einen Deckel drauf und heben ihn für den Winter auf.“

Honigwaben

„Hmmm“, meinte der Bär. Und dann noch einmal: „Hm…..“ Dann sagte er: „Aber Frau Maus, wenn die Bienen den Honig aus den Blumen holen und die schmecken wie Teebeutel, kann man dann auch Honig aus Teebeuteln machen?“

„Nein“, sagte die Frau Maus entschieden, „aus Teebeuteln macht man nur Tee!“
Dann ging sie in die Küche, um für sie beide einen leckeren Schokoladenpudding zu kochen, denn ihr Bauch hatte vom vielen Erklären Schokoladenpuddinghunger bekommen.

„Schade“, sagte der Herr Bär enttäuscht, „das wäre doch total praktisch gewesen.“  Dann war der Herr Bär vom vielen Aufpassen plötzlich sehr müde geworden. Er legte sich auf das Sofa und dachte darüber nach wie es wäre, wenn es Honigteebeutel gäbe, die man ins Wasser hält und dann wird leckerer Honig daraus.

Als die Frau Maus mit Ihrem Schokoladenpudding wiederkam, schlief der Herr Bär schon tief und fest. Da deckte sie den Herrn Bären mit einer kuscheligen Decke zu, gab ihm seinen Lieblingsteddy in den Arm und aß grinsend ihren Pudding, während sie beobachtete, wie der Herr Bär sich im Schlaf die Pfoten ableckte und zufrieden schmatzte. Sie konnte sich schon denken, wovon er träumte …

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Frau Maus sinkt’s

Es war einmal …

… an einem wunderschönen Ort, da lebte eine kleine Maus, die hatte weiches Fell, große hübsche Augen, lange Wimpern und eine vortreffliche Nase. Damit roch sie schon von Weitem, wenn sich jemand näherte oder was der Nachbar gerade kochte.

Eines Tages wachte die kleine Maus auf und erschrak furchtbar. Im ganzen Haus roch es schrecklich, abscheulich nicht auszuhalten. Die Maus zog also los schnüffelte in die Ecken, roch an den Ritzen, schnaufte in die Schränke, aber den Verursacher des Gestankes fand Sie nicht.

In ihrer Not riss sie alle Fenster auf setzte sich ihren Hut auf und flüchtete raus in den Garten. Da saß sie nun in ihrem Garten, zwischen den Blumen versteckt und grübelte, wo der seltsame Geruch denn nur herkommen könnte: „Käse hab ich aufgegessen, die Socken hab ich auch frisch an, hm … hm.“ So ging es in Einem fort.

„Socken hab ich Frische an?“
Illustration Britta Kuckelkorn

Nach einiger Zeit des Grübelns sah sie den Herrn Bären vorbeiziehen.
„Hey, Herr Bär!“, rief die Maus. Der Herr Bär blickte sich um und zog die Hand aus seinem Honigtopf, um der Maus zuzuwinken.
„Hey, Frau Maus! Was machst du da?“ rief er in den Garten.
„Ich denke nach“, rief die Frau Maus zurück.
„Soll ich dir helfen?“, fragte der Herr Bär.

Die Frau Maus und der Herr Bär waren nämlich beste Freunde und machten jeden Tag etwas zusammen.

Die kleine Frau Maus nickte heftig und der Herr Bär kam in den Garten getapst, setzte sich mit einem dicken Plumps neben die Frau Maus und schleckte sich die Pfote ab.

Dann starrten die beiden grübelnd in den Himmel und guckten ganz ernst dabei. Nach einiger Zeit tipte der Herr Bär die Frau Maus an und fragte: „Frau Maus?“
„Hm?“, meinte die Frau Maus sehr nachdenklich.
„Frau Maus, sag worüber denken wir denn nach?“ „Warum es stinkt“, meinte die Frau Maus und sah dabei noch viel ernster aus. „Ach so“, brummte der Herr Bär, stützte sein Kinn auf seine Hände und versank wieder in nachdenkliches Schweigen.

Nach einer ganzen Weile tippte der Herr Bär die Frau Maus wieder an und meinte: „Frau Maus?“
„Ja Herr Bär?“, antwortet die Frau Maus während sie sich äußerst nachdenklich am Kinn kratzte.
„Frau Maus, ich glaube ich hab ‘s“, rief der Herr Bär triumphieren aus.
„Was?“, fragte die Frau Maus.
„Na, warum es stinkt! Weißt du Frau Maus, das ist so, wenn es immer gut riechen würde, dann würde man ja nicht wissen, was gut riechen ist. Also stinkt es auch mal.“ Der Herr Bär strahlte stolz.

Die Frau Maus blickte den Herrn Bären verwundert an: „Hm, da könntest du recht haben.“

Also stand sie auf und lief schnell zum Haus. Vorsichtig schnuffelte sie durchs Fenster, roch in die Küche hinein, ging ins Haus, schnaufte noch ein, zweimal und rief erfreut zum Herrn Bären: „Herr Bär, Hurra! Hier riecht es wieder wundervoll! Viel besser als vorher, ja sogar als jemals zuvor!“

Wie recht hatte der Herr Bär nur gehabt. Denn hätte die Frau Maus nicht gewusst, wie schlecht es überhaupt riechen kann, hätte sie sich niemals so gefreut, weil es jetzt wieder gut roch. Die Ursache warum es überhaupt so furchtbar gestunken hatte, das haben die Frau Maus und der Herr Bär nie herausgefunden, aber immer wenn es fortan stank und alle anderen verzweifel guckten, haben sich beide angesehen und mussten grinsen, denn sie wußten ja – es hört auch wieder auf!

Ach ja, der Herr Bär und die Frau Maus haben übrigens noch einen schönen Tag miteinander gehabt. Die Frau Maus hat Plätzchen gebacken und der Herr Bär hat ihr dabei geholfen. Dann haben Sie alle Plätzchen zusammen im Gras liegend aufgemampft, sich dabei gegenseitig die Nase zu gehalten und gerufen: „IIIHHHHH es stinkt!!!“

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Die große Pfütze

Heute war ein regnerischer Tag, die Frau Maus und der Herr Bär saßen zusammen auf dem Sofa. Die Frau Maus las ein Buch und trank einen warmen Kakao. Sie hatte sich dick in eine kuschelige Decke eingewickelt und war ganz vertieft in ihre spannende Geschichte. Der Herr Bär saß daneben und hoffte, dass die Frau Maus ihn bald mal wieder ein wenig in die Seite piekte. Er langweilte sich schrecklich. Doch die Frau Maus war so in ihr Buch versunken, dass sie gar nicht merkte wie der Herr Bär sich langweilt.

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„Frau Maus, spielst Du mit mir?“
Illustration Britta Kuckelkorn

 

„Frau Maus“, quengelte der Herr Bär, „wann ist dein Buch denn aus?“ Doch die Frau Maus schaute gar nicht auf, sondern brummelte nur: „Mhmhmmmmm.“

Jetzt wurde es dem Herrn Bären zu dumm und er stand auf. Er ging in die Küche holte sich einen großen Honigtopf aus dem Regal, steckte seine Pfote hinein und schleckte sie ab. Ui, da lachte er gleich wieder unser Herr Bär. Frisch gestärkt und mit klebrigen Fingern ging er ins Badezimmer, um sich die Pfoten zu waschen.

Dort fiel sein Blick auf seine kleine gelbe Badeente, mit der er immer in der Badewanne spielte, wenn ihm die Frau Maus mit der großen Bürste den Rücken schrubbte.

„Mh“, dachte sich der Herr Bär, „ob die Ente wohl nicht auch mal raus will und nicht immer nur in der Badewanne schwimmen möchte?“
Flugs schaute er noch einmal ins Wohnzimmer, aber die Frau Maus saß immer noch da und las ihr Buch. Also packte er kurzerhand die gelbe Ente in die eine Hand und den Honigtopf in die andere und machte sich auf den Weg in den Garten.

Dicke Regentropfen fielen vom Himmel und der Herr Bär platschte fröhlich den Kiesweg entlang.
„Na du Ente, wo magst du schwimmen?“ fragte er seine kleine gelbe Freundin, die ihn erwartungsvoll mit Ihren Gummiaugen anstrahlte.

Da sah der Herr Bär ganz hinten beim Apfelbaum eine riesengroße Pfütze. Fröhlich schlappte er zum Apfelbaum und setzte die kleine Ente vorsichtig ins Wasser. Dann plumpste er neben die Pfütze auf den Boden, schleckte genüsslich seinen Honig weiter während die Ente auf dem Pfützensee herumtrieb.

Plötzlich zwickte ihn jemand in den Popo. Der Bär guckte sich um und sah die Maus mit ihrem Regenhut hinter ihm stehen.

„Herr Bär, was machst du da?“ rief die Frau Maus neugierig.
„Ich schwimm mit meiner gelben Badeente Gassi!“ erklärte der Herr Bär und schleckte sich weiter Honig von der Pfote.
„Uiii!“ sagte die Frau Maus, „warte mal“. Und schwupps war sie schon wieder weg.

Dem Herrn Bären war das alles mal wieder viel zu schnell und wuselig und deshalb drehte er sich um und guckt weiter der Ente zu.
„Herr Bääärrr!“ krähte es von hinten erneut, „guck mal!“ Und da stand die kleine Frau Maus schon wieder da und hatte in der einen Hand ein Küchengarn und in der anderen einen Teelöffel.

„Komm wir spielen Piratenente“, rief die Frau Maus und hüpfte total aufgeregt um den Bären herum. „Piratenente? Was ist das denn?“ der Herr Bär katzte sich fragend am Kopf. Oh weh jetzt hatte er sich den ganzen Honig an die Backe geschmiert.

„Hol mal die Ente raus und dann binden wir ihr ein Halfter um, und dann bin ich eine Piratenmaus auf meiner Piratenente, und dann reite ich über die Pfütze!“ Die kleine Frau Maus hüpfte immer noch auf und ab vor Aufregung. Boing, Boing, sie sah auch wie ein kleiner Gummiball mit Regenhut.

„Ui!“ meinte der Bär, der versuchte mit der Zunge den Honig von der Backe zu schlecken, was sehr lustig aussah, „das ist ein tolles Spiel.“ Schnell platschte er ins Wasser und griff sich die Ente.

Zu zweit bastelten sie der Ente ein Halfter, sie legten das Küchengarn der Ente um den Schnabel und legten zwei Zügel nach hinten auf den Rücken derEnte, genau so, wie es auch die Pferde hatten. Dann stieg die Frau  Maus auf den Rücken der Ente und der Herr Bär setzt sie ganz vorsichtig ins Wasser.

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„Ahoi, ich bin die große Piratenmaus Käptain Teelöffel!“
Illustration Britta Kuckelkorn

 

Hui, was ein Spass:  Der Herr Bär zog  die Ente langsam über den Pfützensee und drauf saß die Frau Maus. Die Frau Maus schrie „Entern!“ und „Backbord voraus!“ und „Ahoi!“ und schwang ihr Teelöffelruder dabei über dem Kopf herum.

Als die Frau Maus und der Herr Bär genug Piratenente gespielt hatten, stürmten sie wieder ins Haus zurück. Sie trockneten sich vom Regen ab, setzten sich mit kuschligen Decken auf Sofa, tranken Kakao aßen Piratenkekse, und haben sich dabei ab und zu gekitzelt und „Entern!“ oder, „Ahoi!“ gerufen.

 

 

Pictures by Florentijn Hofman Artist Project Rubber Duck

Die Badeente erobert den Baggersee. Pictures by Florentijn Hofman Artist, Project Rubber Duck

 

Pictures by Florentijn Hofman Artist Project Rubber Duck

Sunset in Sydney mit Badeente: Pictures by Florentijn Hofman Artist, Project Rubber Duck

 

So war der langweilige Regentag am Schluss doch noch sehr schön, und ich glaube sogar die gelbe Badeente mußte ein wenig grinsen. Aber wenn Ihr wissen wollt, ob das wirklich stimmt, müsst Ihr schon selber beim Herrn Bär im Bad nachschauen gehen.

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Frau Maus und Herr Bär auf Tauchgang

Neulich ging die Frau Maus, als sie auf dem Weg in den Blumenladen war, um sich schöne Tulpen zu kaufen, beim Herrn Bären am Haus vorbei.

Da sie in ihrem Korb gerade ein paar selbstgebackenen Kekse hatte, dachte sie sich: „Die könnte ich doch dem Herrn Bären bringen, dann freut er sich.“

Also stellte sie sich ans Fenster, reckte sich gaaanz weit auf die Zehenspitzen, so dass ihre Nase über das Sims guckte und rief laut „Herr BÄÄÄRRRRR!!!“

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„Herr Bääähr, wo bist Duuuuu?“
Illustration Britta Kuckelkorn

 

Aber der Herr Bär antwortete gar nicht? Die Frau Maus hüpfte ganz hoch, um über das Fenstersims in das Haus vom Herr Bären zu gucken und sah:

Einen Stuhl….

… hüpf,

Einen Tisch….

… hüpf,

Einen Socken am Boden….

… hüpf,

Eine blaue Tasse…

… hüpf,

Ein Honigbrot…

… dann war die Frau Maus vom vielen Hüpfen ganz außer Atem.

Deshalb ging sie zur Tür und da hindurch, hinein ins Haus vom Herrn Bären.

„Herr BÄÄRRRRR!!“ rief die Frau Maus und guckte herum aber sie sah wieder nur die blaue Tasse, den Stuhl, den Tisch, den Socken am Boden und das Honigbrot.

„Komisch,“ dachte die Frau Maus, „wenn da ein Honigbrot liegt, ist doch der Herr Bär normal nicht weit?“

Sie guckte sich im Haus weiter um und ging ins Schlafzimmer vom Herrn Bären. „Herrrr BBBBÄÄÄHHHRRRRRRRRR!“ rief sie ganz ganz laut.
Und da antwortete es: „Nicht so laut Frau Maus!“

Uiiii! Da war der Herr Bär. Aber wo?
Die Frau Maus guckte ganz genau und dann sah sie ihn: „Herr Bär, sag mal was machst du denn da unter dem Bett?“

„Tauchen!“ sagte der Herr Bär.
„Ach!“ wunderte sich die Frau Maus „ohne Wasser?“
„Ja.“ nickte der Herr Bär unter dem Bett und stieß sich dabei den Kopf an.

„Aua!“, sagte der Herr Bär.

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„Warum tauchst Du unter dem Bett Herr Bär?“
Illustration Britta Kuckelkorn

 

 

Dann krabbelte er ein Stück hervor und winkte der Frau Maus zu: „Komm runter!“
Die Frau Maus streichelte dem Herrn Bären ein bisschen mit der Hand über den Kopf, damit es nicht mehr so weh tat. Dann zog sie sich ihren Hut aus und krabbelte, mit ihrem Korb unter das Bett.

Der Herr Bär lag ganz flach darunter und die Frau Maus konnte aufrecht sitzen, sie war ja viel, viel kleiner.

„Sag mal Herr Bär, warum tauchst du hier?“ fragte die Frau Maus.
„Das ist Wellness.“, meinte der Bär und nickte wieder. „Aua!“ Oh je, er hatte sich wieder den Kopf gestoßen.

Die Frau Maus gab dem Herrn Bären einen dicken Kuss auf den Kopf, damit es nicht mehr so weh tat. Dann fragte sie neugierig: „Wellness?“
„Ja, Wellness,“ diesmal hielt sich der Herr Bär die Hand über den Kopf beim Nicken, „das habe ich im Fernsehen gesehen. Man muss abtauchen und still sein und ganz ruhig und dann ist das Wellness!“

„Ahso!“ meinte die Frau Maus und überlegte ein bisschen: „Aber Herr Bär, wofür ist das Gut, dieses Wellness?“
Der Herr Bär runzelte die Stirn. Dann seufzte er: „Hm, Frau Maus dass weiß ich auch nicht. Ich wollte das nur ausprobieren, aber irgendwie gefällt es mir nicht. Es ist sehr langweilig und Kopfweh habe ich davon auch bekommen.“

„Mir gefällt es auch nicht,“ meinte die Frau Maus. „Komm, lass uns was anderes machen.“ „Jaaaa!“ rief der Herr Bär laut. „Und was?“
„Komm mit Herr Bär,“ die Frau Maus zerrte aufgeregt an der Pfote vom Herrn Bären und hüpfte flink unter dem Bett hervor und aufgeregt vor dem Bett auf und ab. „Komm, komm!“

Der Herr Bär krabbelte ganz vorsichtig hervor, er wollte sich nicht den Kopf stoßen, klopfte sich den Staub aus dem Fell und hüpfte hinter der Frau Maus nach. Die hatte schon ihren Korb gepackt, ihren Hut aufgesetzt und war in den Garten geflitzt.

Der Herr Bär latschte gemütlich hinterher und fand die Frau Maus mitten im Blumenbeet. „Was machst du denn da Frau Maus?“, wunderte sich der Herr Bär.

„Auch tauchen! Aber im Blumenmeer!“, grinste die Maus und steckte Ihre Nase zwischen den roten Blüten durch.
„Ui!“ rief der Herr Bär, „ich komme mit! Moment!“ und ließ sich hurzelpurzel rittlings in das Blummenbeet fallen.

„Sieh mal,“ meinte die Frau Maus, „hier schwimmen Keksfische!“ Und sie wedelte mit einem Keks aus Ihrem Korb in der Luft herum.
„Happs!“ schon hatte der Herr Bär einen Keksfisch gefangen und aufgegessen.

Und so haben die zwei den ganzen restlichen Tag noch im Blumenmeer geplanscht, viele Keksfische gefangen und sich ab und zu gepickt dabei. Ach ja die Tulpen hat die Frau Maus natürlich total vergessen zu kaufen.

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„Herr Bär, dein Bauch ist sooo kuschelig!“
Illustration Britta Kuckelkorn

 

 

 

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